Antonio Eros Negri

Komponist, Dirigent und Pädagoge. Nach seinem Studium der Harmonielehre und des Kontrapunkts erwarb er am Conservatorio "G. Verdi" in Mailand die Diplome für Orgel und Orgelkomposition, für polyphone Vokalmusik und für Cembalo. Seine Lehrtätigkeit begann 1987 am Päpstlichen Institut für Kirchenmusik in Mailand (Orgel und Chorleitung). Er ist Preisträger von Wettbewerben für Professuren an Konservatorien (Fuge und Komposition, Allgemeine Musikkultur, Chorübungen) und hat seit 1998 den Lehrstuhl für Chorübungen am Conservatorio "G. Verdi" in Como inne. Am selben Institut ist er Professor für Kontrapunkt und Komposition, Analyse und Dirigieren des barocken und klassischen Repertoires und seit 2005 Generalkoordinator der Akademischen Kurse. Der Gewinner des Kompositionswettbewerbs "Milhaud" (1995) widmet sich einer intensiven kompositorischen Arbeit, die zu zahlreichen öffentlichen Aufführungen geführt hat: "Lullaby" für Klavier (I rete RAI 1985); "Sacra symphonia" für großes Orchester (Novara 1989); "Cantata Ambrosiana" (Mailand 1990); "Alla battaglia" für vier Cembali (Serate Musicali 1993); "La caccia" (Mailänder Konservatorium 1994); "Gioco Musicale" (Pomeriggi Musicali 1995); "Tre canzoni" (RTSI 1996); "Jazz" (Pomeriggi Musicali 1997); "Laudate Dominun De Caelis" (CD "Noel", Radio Svizzera Italiana 1998); Del gioco, del cuore, dell'allegria (Teatro alla Scala 2006). Seine Werke, die im Enzyklopädischen Wörterbuch der Musik und Musiker (Hrsg. UTET, Anhang 2005) aufgeführt sind und von verschiedenen Verlagen und Plattenfirmen veröffentlicht werden, werden häufig in nationalen und internationalen Konzertsaisonen aufgeführt. Als leidenschaftlicher Anhänger der Vokal- und Instrumentalpolyphonie des Frühbarock sowie des Jazz der 1950er und 1960er Jahre hat er als Dirigent zahlreiche Einspielungen wichtiger unveröffentlichter Werke der Vergangenheit vorgelegt, darunter die Triaca Musicale von G. Croce und mehrere Bücher der Opera Omnia von A. Willaert, die auf Stradivarius-CDs aufgenommen wurden. In der Jazzszene hat er als Komponist, Arrangeur und künstlerischer Leiter an Musikveranstaltungen und Plattenproduktionen (Il mito americano, Omaggio a Gershwin) mitgewirkt, die von Publikum und Kritikern einhellig gelobt wurden (Premio Quartetto Cetra '98, Premio Carosone 2006). Er ist Autor mehrerer musikwissenschaftlicher Abhandlungen über die historische Entwicklung der harmonischen und kontrapunktischen Strukturen (seine Grammatica storica del linguaggio musicale erscheint derzeit bei Edizioni Musicali Europee) und Herausgeber von La Cartellina, einer historischen Zeitschrift für Chormusik und Didaktik.